Deutschrock … mal wieder: PROMT! sind - böse gesprochen - der Bodensatz einer Welle, die im Zuge von KRAWALLBRÜDER, FREI.WILD und Co. losgetreten wurde, und reihen sich in den Regalen der Fans solcher Truppen ein, ohne herauszuragen, vielleicht gerade weil sie sich nicht in Pathos und aufgesetzter Kumpelhaftigkeit ergehen.

Vielmehr stehen PROMT! im Geiste des 80er Straßenrock oder melodischen Punk mit ganz wenigen Metal-Bezügen. Sänger Andi schreibt kluge bis arg prosaische Texte über Alltagssituationen und Persönliches, lässt Politik und Zeitgeistkritik außen vor - ein großes Plus. Musikalisch ist Hausmannskost angesagt. Straighte Beats, mal langsamer und mal schneller, auf Eingängigkeit getrimmte Melodien und insgesamt vorherbare Strukturen bestimmen das Bild.

Besonders stumpf und deshalb negativ fällt "Es ist egal" ins Gewicht (am Ende klingt der Refrain dann doch wie bei praktisch allen anderen Stücken), ansonsten halten sich treibende Tracks wie "Meister des Lebens" und "Geh nach vorn" die Waage mit halben Balladen ("Was du warst" und "Nicht zum Schein") sowie einem einzigen Ausreißer - minimalen Americana-Avancen (leidlich überzeugend) in "Nicht zum Schein".

Wer BÖHSE ONKELZ zu Beginn der 90er schätzte oder die letzten annehmbaren Alben von DIE TOTEN HOSEN mochte, darf sich hiermit quasi eine Retro-Abfahrt genehmigen.

FAZIT: Durchschnitticher Deutschrock ohne musikalischen Esprit, allenthalben solide ausgeführt und in puncto Songwriting allen Konventionen entsprechend.